Stadtwerke Neustrelitz begrüßen Bürgerentscheid in Roggentin bei Mirow zum geplanten Solarpark

„Das Ergebnis des Bürgerentscheids in Roggentin zum geplanten Solarpark begrüße ich“, betonte der Neustrelitzer Stadtwerke Geschäftsführer Frank Schmetzke.

„Die Investoren sollten dies akzeptieren. Für die Stadtwerke Neustrelitz kommt es grundsätzlich nicht in Frage, Projekte jeglicher Art gegen den politischen Willen einer Gemeinde oder einer Kommune durchzuführen oder sich daran zu beteiligen.“ Eine Kooperation mit den potenziellen Investoren, wie es in verschiedenen Beiträgen zur Sprache kam, gibt es in Roggentin nicht. Die Stadtwerke Neustrelitz planen in Hohenzieritz in einem Gemeinschaftsprojekt mehrerer Investoren und der Gemeinde die Errichtung von Solaranlagen. In Neustrelitz betreiben die Stadtwerke bereits zwei Solarfelder.

Der Bürgerentscheid in Roggentin und das klare Votum gegen zwei Solarparks mit einer Größe von 100 bzw. 50 Hektar ist jedoch für den Stadtwerke-Geschäftsführer Anlass, um noch einmal an die Politik zu appellieren, die Energiewende nicht Großinvestoren zu überlassen. „Daseinsvorsorge ist Staatsauftrag und darf auch in Zeiten einer angestrebten Energiewende nicht privatisiert werden. Wenn wir die Daseinsvorsorge in fremde Hände legen, überlassen wir den Markt ausschließlich gewinnorientierten Großinvestoren und geraten in ungewollte Abhängigkeiten“, bemängelt der Geschäftsführer. „Die Folge: Die Daseinsvorsorge droht in Schieflage zu geraten. Die Erfahrungen während der Energiekrise und auch der Corona-Pandemie sollten uns dabei eine Lehre sein.“

Frank Schmetzke fordert einen notwendigen Zuwachs an erneuerbaren Energien im Bereich der Strom- und Wärmeversorgung, „unbedingt unter dem Gesichtspunkt der regionalen Wertschöpfung zu organisieren“. Die Stadtwerke als kommunale Unternehmen und die Kommunen stellen gerade Transformationspläne/Wärmepläne auf, aus denen hervorgeht, wie bis 2045 die Treibhausneutralität gelingen kann. Damit die Umsetzung gelingt, müssen viele Millionen Euro investiert werden. Das können Stadtwerke und Kommunen allein nicht leisten. Deshalb sollte die Energiewende aber keineswegs privaten Investoren überlassen werden. „Land und Bund sollten ihre Verantwortung übernehmen, Stadtwerke finanziell so auszustatten, dass sie ihren Aufgaben als Grundversorger gerecht werden und gleichzeitig die Energiewende umsetzen können“, so der Geschäftsführer. Hierbei könnten KfW-Kredite und Bürgschaften des Landes und des Bundes ein adäquates Mittel sein, um notwendiges Eigenkapital zur Verfügung zu stellen.

Die Stadtwerke Neustrelitz sind im Bestreben um ein treibhausneutrales Wärmenetz aus regionaler Wertschöpfung Vorreiter. „Unser Ziel ist es, eines der ersten Stadtwerke zu sein, dass eine Transformationsplanung in die Tat umsetzt“, betonte Frank Schmetzke. Ein Transformationsplan zeigt den Weg, wie ein Wärmenetz bis spätestens 2045 treibhausneutral funktionieren kann.

Für die Stadtwerke bedeutet die Umsetzung des Transformationsplanes, dass Neustrelitz bis 2045 ohne fossile Energieträger auskommt, um die Stadt mit Wärme zu versorgen. Dabei haben die Stadtwerke die Prüfung unterschiedlicher Technologien im Blick. Photovoltaikanlagen können eine Rolle spielen, die Erweiterung des Biomasseheizkraftwerkes, Großwärmepumpen, Wasserstoff oder auch Windenergie. In einer komfortablen Situation befinden sich die Neustrelitzer Stadtwerke bereits. Ihre Fernwärme kommt unter anderem durch das Biomasseheizkraftwerk zu rund 70 Prozent aus erneuerbaren Energien.